Wednesday, August 02, 2006

Was bisher geschah I

Im Laufe des letzten Jahres interessierte ich mich also immer mehr für ein Auslandsemester. Daher nützte ich im Jänner die "International Week" an meiner Uni, bei der viele Vorträge rund um das Studieren im Ausland gehalten wurden. Da ich ein klitzekleines bißchen unter Zeitdruck stand, immerhin näherte sich schon wieder die Prüfungszeit, konnte ich mir leider nur 3 dieser Vorträge anhören. Davon beeindruckte mich der erste Vortrag am stärksten, es ging um die allgemeinen Rahmenbedingungen für die Bewerbung um einen Studienplatz im Ausland.
In der kurzen Einführungspräsentation erfuhr ich wie schwierig es ist einen Austauschplatz zu bekommen. Da es jedes Jahr sehr viele Bewerber gibt, werden jene Studenten bevorzugt, die sich neben dem Studium an der Uni engagieren, zB an der ÖH, vorzugsweise am Referat für Internationales (REFI). Außerdem werden jene bevorzugt, die in einem Verein (und wenn es ein Saufverein ist) aktiv sind. Natürlich gibt es noch eine Reihung nach dem Notendurchschnitt und wer keine perfekten Sprachkenntnisse besitzt kann sowieso gleich zu Hause bleiben.
Langsam fühlte ich mich ziemlich klein und unbedeutend, als die anschließende Fragerunde begann. Nach den ersten paar Fragen fühlte ich mich schon bedeutend besser. Offensichtlich war ich so ziemlich der einzige Techniker in der Runde. Alle fragen drehten sich um Schwierigkeiten mit der Anrechnung von Fächern bei diversen SoWi-Instituten, Problemen mit Prüfungen an der Uni Linz, die erst nach der Abreise ins Ausland stattfinden, wie groß die Chancen auf ein Auslandsemester sind usw. Offensichtlich hatten sich eine Menge Leute bereits viele Gedanken gemacht, im Gegensatz zu mir. Obwohl, die meisten Probleme, die angesprochen wurden, kenne ich so nicht. Ich meine, man kann doch mit den Professoren reden, das sind ja auch nur Menschen. Aber offensichtlich ist das an der SoWi nicht so leicht wie ich von der TNF gewohnt bin. Nachdem besonders die Fragen rund um die Anrechnungen von Fächern mit zunehmender Verzweiflung gestellt wurden, habe ich dann doch nicht gefragt, ob es ein Problem mit der Anrechnung gibt, wenn ich nur Freifächer machen will. Das hätten die Anderen vielleicht als Provokation gesehen. Ich habe dann Monate später Prof. Bremer damit belästigt. Der war sowieso viel kompetenter, wenn auch leicht verwirrt.
Der 2te Vortrag über Studienbeihilfen verlief ähnlich, wenn auch nicht so extrem entmutigend. Ich war schon bereit aufzugeben, aber den 3ten Vortrag, der ausschließlich für Mechatroniker bestimmt war, wollte ich mir doch noch anhören. Dort herrschte eine viel positivere Stimmung. Es gab mehrere Präsentationen von Mechatronikern, die gerade aus dem Ausland zurückgekommen waren. Obwohl "Präsentationen" ist etwas übertrieben, es waren mehr Diashows bestehend aus Urlaubsbildern mit Kommentar. Wie gesagt, es herrschte eine lockere Atmosphäre. Am ermutigstenden fand ich den Mechatroniker, der ein Jahr in Mexiko verbrachte (und an dessen Namen ich mich leider nicht erinnere). Mit Aussagen wie "Najo, gaunga is's eigentlich um goa nix", "Spanisch hob i ka Woat kinna, bevoa i umigflogn bin" und "Oba a Foab hob i a gscheide kriagt" hat er mir größtenteils meine Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines Auslandsemesters genommen.

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