Saturday, August 05, 2006

Was bisher geschah II

Nach einer weiteren, aufreibenden Prüfungszeit waren in meinem Kopf die Würfel gefallen. Nun war ich bereit, mich für ein Austauschsemester zu bewerben. Immerhin hatte ich noch 2 Tage Zeit um meine Bewerbung zu verfassen und abzugeben bevor die Bewerbungsfrist endete, also hatte ich so gut wie gar keinen Stress. Die Bewerbung an sich war einfacher als ich mir vorgestellt hatte. Da ich mein Zielland bereits ausgewählt hatte, mußte ich nur noch eine Onlinebewerbung ausfüllen und ausdrucken, sowie meine Englischkenntnisse nachweisen. Das war für mich als Österreicher unglaublich ist, ich hatte mit etwa 1000mal soviel Bürokratie gerechnet. Am kniffligsten war im nachhinein gesehen das Motivationsschreiben, das sowohl in Deutsch als auch in Englisch zu schreiben ist. Natürlich schrieb ich zuerst eines in Deutsch, dann versuchte ich eine Übersetzung ins Englische. Seltsamerweise fiel es mir im Endeffekt leichter, das Motivationsschreiben in Englisch neu zu schreiben und dieses dann ins Deutsche zu übersetzen. Ich kann in Englisch viel besser Gründe erfinden als auf Deutsch. Ich konnte ja nicht die Wahrheit erzählen :). Ungefähr 2 h vor Ende der Abgabefrist reichte ich meine Bewerbungsunterlagen ein und war überzeugt, abgelehnt zu werden.

Doch schon 2 Wochen später erhielt ich die überraschende Nachricht, ich war angenommen worden! Ich war wirklich verwundert, denn wenn der Andrang so groß war, wie mir während der International Week erklärt wurde, hätte ich eigentlich keinen Platz bekommen dürfen. Mein Notenschnitt ist nicht außergewöhnlich, genausowenig wie mein Englisch oder meine Motivation. Also fragte ich bei meinem ersten Treffen mit ihm, meinen Koordinator wieviele Bewerber es insgesamt gegeben hatte. Es stellte sich heraus, daß ein harter Verdrängungswettbewerb stattgefunden hatte. Für ca 10-15 verfügbare Austauschplätze hatten sich sage und schreibe 3 Bewerber gefunden! In dieser erstaunlichen Zahl ist meine Wenigkeit bereits enthalten. Zusammen mit 2 Studienkollegen, die sich bereits ein Jahr zuvor beworben hatten, gab es also 5 reisewillige Mechatroniker. Der größte Zufall war aber, daß einer meiner Studienkollegen, Bernhard, ebenfalls nach Trondheim fuhr, was den organisatorischen Aufwand für uns beide beträchtlich reduziert hat.

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