Monday, November 27, 2006

Endspurt

Tja, es ist soweit, die Prüfungszeit hat mich im Griff. Das bedeutet leider, daß dies vermutlich mein letzter Post ist, den ich in Norwegen verfasse. Der nächste Post kommt also frühestens in 3 Wochen. Zwischenzeitlich habe ich noch einen Artikel für den ÖH-Courier geschrieben, der laut Redaktion diese Woche veröffentlicht wird. Außerdem werde ich heute (spätestens morgen) noch einen Bericht für ein weiteres Uni-Magazin schreiben, nachdem die mir jetzt so ein schlechtes Gewissen eingeredet haben.

Also dann, schön war die Zeit, wir sehen uns in 3 Wochen.

Tuesday, November 14, 2006

Gothic

Hier das versprochene Foto:



Von links nach rechts: Toril, Björg, Annka und ich

Saturday, November 11, 2006

O-dag

2mal im Jahr veranstalten die Mitglieder der Orientierungsläufergruppe der NTNUI gleichzeitig in den Küchen in Moholt, in denen sie zumindest 2 Bewohner stellen, Themenparties. Da meine 2 Norwegerinnen (zur Zeit inaktive) Mitglieder sind, haben wir gemeinsam mit Torils Schwester eine Gothic-Party veranstaltet. Nach nur etwa 5 Stunden dekorieren hat sich unsere schöne Wohnung in einen mystischen Keller verwandelt. Mit Bewohnern, die verdächtig nach Teufelsanbetern aussahen (Fotos gibt es massenweise, sogar Filme). Auch ich habe mich zu einer Verkleidung überreden lassen. Ein Foto werde ich hier online stellen, sobald ich es habe (kanskje i morgen). Die Party begann am frühen Abend, die Norwegerinnen begannen mit gekühltem Glühwein (paradox, ja ich weiß) und Annka versuchte sich als Tarotkartenlegerin. Sie war sehr überzeugend, besonders wenn man berücksichtigt, daß sie alles was sie erzählte im selben Augenblick erfand. Medienwissenschaftler sind also doch zu etwas gut :-). Um zehn haben wir dann unsere Zelte abgebrochen und sind durch die anderen Küchen gezogen. Und natürlich haben wir Jens' Geburtstag gefeiert.

Und das war jetzt schon der letzte Ausrutscher, den ich mir erlaube. Heute gehts noch aufs Satyricon-Konzert ins Samfundet, aber dann werde ich wieder brav sein und lernen. Ich verspreche es. Pfadfinderehrenwort!

Oslo in 2 Tagen

Letzte Woche habe ich mich das letzte Mal aus Trondheim fortbewegt. Nach meiner Reise nach Geiranger hatte ich genug von der norwegischen Natur, auch wenn sie noch so schön ist. Also bleibt als letztes Reiseziel die Hauptstadt. Diese ist übrigens seit Jänner 2006 offiziell die teuerste Stadt der Welt. Aber vorerst begann meine Reise sehr billig. Von Trondheim aus kann man preiswert mit Lavprisekspressen nach Trondheim fahren. Lavprisekspressen ist eine Buslinie, und dementsprechend dauert die Fahrt nach Oslo auch 8 Stunden. 8 Stunden mit plappernden und danach schnarchenden Fahrgästen. Am Freitag um 23:30h ging es los, um 08:15h stolperten wir schon unausgeschlafen durch Oslo, zuerst auf der Suche nach einer billigen Unterkunft (Anker Hostel, 20 EUR pro Nacht) dann besichtigten wir die Sehenswürdigkeiten. Oslo an sich ist keine besonders schöne Stadt, eine Mischung zwischen Linz und einer ländlichen Kleinstadt, sagen wir zum Beispiel Schärding, aufgeblasen auf 750.000 Einwohner. Wohnen würde ich viel lieber in Trondheim. Aber ich schweife ab. Am Samstag sind wir auf den Holmenkollen und anschließend ins Frammuseum (Geschichte der Polarforschung, sehr interessant). Natürlich mußten wir auch das Osloer Nachtleben ausprobieren. Nach einem Vorspiel ging es dann ab ins Partyviertel. Überraschenderweise gibt es dort unglaubliche Altersgrenzen (bis zu 26 Jahre). Die sollen dafür sorgen, daß nur zahlungskräftiges Publikum in die Bars kommt. Zahlungskräftig muß man bei den Osloer Preisen auch sein. Als ich den Preis für mein erstes Bier in Euro umgerechnet hatte, hätte ich beinahe aufgehört zu trinken ;-). Tatsächlich könnte ich mir statt meinem Rückflugticket ungefähr 10 Bier in Oslo kaufen. Oder ich könnte für den Preis von 2 Bier in Österreich gemütlich fortgehen und anschließend mit dem Taxi nach Hause fahren. Teuerste Stadt der Welt? Zumindest das teuerste Bier der Welt. Nach einer viel zu kurzen Nacht ging es dann am nächsten Tag zum Osloer Schloß und anschließend zum Vigelandparken. Dort stehen haufenweise nackte Statuen herum. Meiner Meinung nach sagt das eine Menge über die norwegische Gesellschaft aus. Wie auch immer, wir haben dann noch eine Menge Zeit totgeschlagen und uns die Stadt noch ausgiebig angesehen, wir sind auch rein zufällig aufs Rotlichtviertel gestoßen, traditionsbewußt liegt es am Frachthafen. Dann ging es wieder um 23:30h nach Hause, übermüdet, aber um viele Erfahrungen reicher.

Trip to Geiranger

Nachdem ich schon länger nichts mehr geschrieben habe, wird es für mich Zeit, ein paar Einträge über meine Erlebnisse der letzten paar Wochen zu schreiben. Den Anfang macht unsere Reise nach Geiranger.
Die Idee war innerhalb von 4 Tagen (Donnerstag bis Sonntag) soviele Eindrücke wie von Mittelnorwegen zu sammeln. Am Donnerstag morgen fuhren wir mit unserem Mietauto los, das erste Ziel war Kristiansund und anschließend die berühmte Atlantikstraße - "Dort solls schön sein, habe ich gehört" (Insiderwitz). Schon auf dem Weg dorthin mußten wir alle 10 m stehenbleiben um die wirklich atemberaubende Landschaft zu bestaunen (und zu fotographieren). In Kristiansund angekommen, verpassten wir leider unsere Fähre und hatten damit 40 min Zeit, die lokalen Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Überraschenderweise schafften wir es wirklich 5 von 7 Sehenswürdigkeiten zu besichtigen (Kristiansund wurde im 2. Weltkrieg ziemlich gründlich zerstört, also gab es da nicht soviel zu sehen).
Anschließend ging es weiter über die Atlantikstraße nach Ålesund. Leider war das Wetter für die Atlantikstraße zu schön, die niedlichen 1m-Wellen waren nicht beeindruckend. Bei stürmischem Wetter sollte der Anblick aber überwältigend sein. Nach 12 h Fahrt (und einem Zwischenstopp in der Weltstadt Molde) kamen wir dann endlich in Ålesund an, wo wir für die Übernachtung in der Jugendherberge stolze 20 EUR pro Nase hinlegen durften.
Am nächsten Tag besichtigten wir noch schnell die Jugendstilstadt Ålesund (die ganze Stadt ist um 1904 herum abgebrannt und wurde anschließend neu aufgebaut, dieses Mal aber nicht mit Holz). Norwegische Städte haben offensichtlich die Neigung einmal in 100 Jahren abzubrennen. Anschließend ging es über die Trollstigen nach Geiranger, wo wir von trüben Wetter begrüßt wurden. Unglaublich, aber wahr, am nächsten Morgen begrüßte uns strahlender Sonnenschein. Wir haben tatsächlich den einzigen schönen Tag des Monats in Geiranger erwischt. Das schöne Wetter nützten wir für einige ausgiebige Wander/Klettertouren. Am nächsten Tag war es dann Zeit für die Rückreise nach Trondheim. Nur ungern verließen wir unser luxuriöse aber billige (ein Hoch auf Reisen außerhalb jeder Saison) Unterkunft und schossen noch ein paar eindrucksvolle Fotos. Auf dem Heimweg besuchten wir noch kurz den Jotunnsheimen-Nationalpark und den Dovrefjell-Nationalpark, auf der Suche nach Schnee. Andrea hat es nicht mehr ohne ausgehalten. Offensichtlich schneit es in der Steiermark nicht so oft.
Nach 4 Tagen und weit mehr als 1000km hatten wir es dann endlich wieder zurück nach Trondheim geschafft.